3 Fragen an Sarah von Veganguerilla.de

Knapp 18 000 Likes auf Facebook lassen vermuten, dass veganguerilla.de für viele von euch eine kreative Hilfe bei der Gestaltung des veganen Lebens ist. Sei es als kreativer Ratgeber oder als schöne Rezeptesammlung für den wöchentlichen Ernährungsplan. Auch wir von Feel-veggie.de gehören zu den regelmäßigen Lesern des Blogs. Erfahrt hier wie Vegan Guerilla Sarah auf den kreativen Namen gekommen ist und welche Tipps sie vegan Reisenden geben kann.

1. Warum Vegan Guerilla und welche Bedeutung steckt dahinter?

Wie das so ist, wenn du eine Seite gründest – das Ding braucht eben einen Namen. Nach langer hin und her Überlegerei kam ich dann mit einem Freund zusammen auf “Vegan Guerilla” und fand den Namen markant und irgendwie passend. Guerilla heisst wörtlich “Kleinkrieg”, Guerillakampf ist politisch motiviert und revolutionär, normalerweise gegen einen militärisch überlegenen Gegner. In meinem Fall ist der Gegner die Tierausbeutungsindustrie und die “Revolution” die ich mir wünsche findet in der Änderung des Konsumverhaltens der Einzelnen statt. Beim Stichwort Konsumverhalten ist Essen natürlich ein wichtiger Faktor, schließlich nehmen wir alle jeden Tag mehrere Mahlzeiten zu uns. Statt Menschen, die sich nicht meinen Vorstellungen entsprechend vegan ernähren jedoch Vorwürfe zu machen möchte ich mit meiner Seite lieber zeigen, wie die Alternativen zum Konsum tierischer Produkte aussehen und das es nicht schwer ist, sich vegan und dabei noch total lecker zu ernähren. Dass das ganz gut funktioniert (sogar weit besser als gedacht) haben mir die letzten Jahre gezeigt, da ich immer wieder tolles Feedback erhalte das mir bestätigt, dass ich mit meiner Seite schon so einigen dabei helfen konnte, ihre Ernährung teilweise oder auch komplett umzustellen. Das freut mich dabei am meisten.

2. Über welches Vorurteil gegenüber Veganern hast du dich zuletzt geärgert?

´Ach, die Liste der Vorurteile gegen Veganer*innen ist vermutlich lang und ich ärgere mich da schon lange nicht mehr drüber. Wer meint, dass ich spaßresistent und unterernährt bin, weil ich nur Pfützendreck zu mir nehme während ich nackt im Wald stehe und Bäume umarme: Bitteschön! da kann ich wunderbar mit Leben und mehr als ein gelangweiltes Lächeln hab ich dafür nicht übrig.

3. Du reist sehr gerne und hast schon viele interessante Orte gesehen. Wie schaffst du es auf deine Reisen dich immer vegan zu ernähren und welche Ernährungstipps hast du von deinen Reisen mitbringen können?

Sich unterwegs vegan zu ernähren kann auf jeden Fall eine ganz schöne Herausforderung sein, vor allem, wenn man die Landessprache nicht fließend spricht. Da hilft nur: zumindest die wichtigsten Sätze bzw. Vokabeln lernen oder eben immer ein Wörterbuch dabei haben. Ansonsten gibt es z.B. den “Vegan Passport” (gibt es z.B. hier: http://www.rootsofcompassion.org/de/vegan-passport) der durchaus ganz hilfreich sein kann, da er in vielen Sprachen erklärt, was Veganer*innen alles (nicht) essen. Eine große Hilfe ist außerdem Happycow.net, ein Restaurant-Guide, der weltweit vegane, vegetarische und veg*-freundliche Restaurants sowie Einkaufsmöglichkeiten gelistet hat. Dort schaue ich gerne mal rein, wenn ich in einer fremden Stadt unterwegs bin und habe z.B. kürzlich in Rio dank der Seite einige wirklich fantastische vegane Restaurants entdeckt. Dank HappyCow habe ich dort zum Beispiel die leckerste Rohkost-Lasange meines Lebens gegessen. Ist dort mal nichts eingetragen (was eigentlich nur bei kleineren Städten der Fall ist), einfach mal Augen auf und vor allem: nachfragen! Oft gibt es auch  landestypische Gerichte die ohnehin vegan sind (wobei Zutaten von Region zu Region auch variieren können, von daher lieber noch einmal überprüfen ob die Speise wirklich vegan ist, auch wenn ihr sie andernorts schon vegan bekommen habt), wie zum Beispiel “Frozen A ç aí” mit Haferflocken oder anderen zusätzlichen Früchten oder “Gallo Pinto” … Sollte sich mal gar nichts finden (was natürlich auch passiert), habe ich jedoch immer mein Campinggeschirr im Gepäck und versuche ohnehin mir Unterkünfte (Hostels oder z.B. via Couchsurfing) zu suchen in denen auch eine Küche zum selber Kochen vorhanden ist.
Die Situation mit dem “nichts finden” ist mir aktuell im Übrigen leider allzu bekannt, da ich für ein Jahr in einer kleineren Stadt in Südbrasilien studiere. Vegan ist hier für die meisten ein absolutes Fremdwort, was schon anstrengend sein kann. Von daher nehme ich mir hier fast immer ein Lunchpaket für die Uni oder längere Busfahrten mit… und wenn ich das mal vergesse oder keine Zeit zum Vorbereiten habe, gibt es halt Obst oder die Suche fängt von vorne an…

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sieht super aus und schmeckt auch so
Impressionen der tollen Rezepte
Impressionen der tollen Rezepte

Vielen Dank für das Interview!

Wir werden auch in Zukunft die Rezepte und Reiseberichte von Sarah verfolgen. Wir hoffen, dass auch ihr den Weg auf das Blog oder die Facebookseite der Vegan-Globetrotterin findet.

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